Samstag, 2. Februar 2019

[Interview mit der Autorin Mona Busch]



Interview mit der Autorin 
Mona Busch




Schön, dass du dich bereit erklärt hast, mir für ein Interview zur Verfügung zu stehen! Stelle dich meinen Lesern doch einfach mal kurz vor… 

Hallo zusammen! Ich schreibe bisher unter dem Pseudonym Mona Busch, heiße aber eigentlich Monika Borody.
Als Mona schreibe ich Bücher. In meinem „normalen Leben“ bin ich Mutter zweier Kinder, Grundschullehrerin, wohnhaft im schönen Bayern im Landkreis München, Steinbock und gerade 42 Jahre alt geworden. Natürlich lese und schreibe ich gerne. Außerdem gehe ich gerne wandern, Ski fahren, schwimmen, tanzen, in den Kletterwald... und vieles mehr.



Zeichnete es sich denn schon früh ab, dass du so ein Talent fürs Schreiben hast? 


Tja… Ich konnte schon in der Grundschule gut Aufsätze schreiben und war eine richtige Leseratte, die so ziemlich alles in den Bücherregalen der Bücherei las, was für Kinder geeignet war.
Die Freude am Schreiben blieb: als Jugendliche habe ich lange Comics selbst gezeichnet, als 19-Jährige dann die ersten längeren Geschichten geschrieben. 180 Seiten mit der Hand waren das damals! Deshalb habe ich auch Germanistik als Hauptfach im Studium gewählt. Allerdings habe ich mich lange nicht getraut, das Geschriebene jemandem zu zeigen. Dazu musste ich erst Lehrerin werden und zwei Kinder bekommen…
Mit knapp 40 Jahren hatte ich dann mein erstes Buch fertig. Veröffentlicht habe ich es unter dem Pseudonym „Mona Busch“, weil ich ja nicht wusste, wie es bei den Lesern ankommt. Gott sei Dank sehr gut! Deshalb kann ich nun auch getrost verraten, dass ich eigentlich Monika Borody heiße. 




Familie, Job und Autorendasein, wie verträgt sich das?
Hmm… gequältes Grinsen… eigentlich gar nicht. Ich liebe das Schreiben, aber ich komme kaum dazu. Verdienen tue ich bisher auch quasi nichts damit.
Der „Job“, Grundschullehrerin, ist eine Profession, die ich auch liebe (und mit der ich sicheres Geld verdiene). Das kostet viel Zeit. Und meine Familie, meine zwei Kinder, liebe ich natürlich am allermeisten. Manchmal macht es mich fast wahnsinnig, mich in so viele Richtungen „teilen“ zu müssen. Das Schreiben steht an dritter Stelle: Es ist und bleibt vermutlich ein Hobby.




In deinen Büchern geht es ja unter anderem um Polizeiarbeit. Könntest du dir denn vorstellen, das auch als Beruf auszuüben oder schreibst du lieber darüber? 


Gute Frage! Ich wollte früher Polizistin werden, weil mich das schon als Jugendliche total interessiert hat. Polizeiarbeit und Geheimdienst, Agenten, Spionage… In der 10. Klasse erkundigte ich mich nach einer Ausbildung bei der Polizei. Leider waren meine Augen zu schlecht, so dass dieser Berufswunsch ausschied. Statt Verkehrssündern oder Verbrechern jage ich deshalb heute Rechtschreibfehler in Diktaten. ;-)
Aus heutiger Sicht bin ich aber glücklich mit meiner Berufswahl. Der Polizeiberuf fasziniert mich nach wie vor. In der Realität ist es aber hartes Brot und oft sicher schwer zu verdauen, was man da erlebt. Ich bin (meist) gerne Lehrerin.



Könntest du dir denn auch vorstellen, mal in einem anderen Genre was zu schreiben bzw. zu veröffentlichen? 


Eigentlich nicht. Was ich schreibe, habe ich ursprünglich für mich persönlich geschrieben, nicht für ein „Publikum“, eine „Zielgruppe“. Wenn ich weiter schreibe – was für mich zeitlich wirklich schwierig ist und mir und meiner Familie auch Opfer abverlangt – dann nur etwas, woran ich wirklich Spaß habe. Es kostet Kraft, sich abends, wenn die Kinder endlich im Bett liegen und man eigentlich schon müde ist, nochmal an den Computer zu setzen und zu schreiben. Das geht nur, wenn es mir Freude macht. Und Geschichten über „freche Mädels“, die mit Hilfe attraktiver Polizisten spannende Abenteuer durchstehen, machen mir Spaß. Ja Ich nenne diese Geschichten „Spionageabenteuer“; man könnte sie aber auch als Regionalkrimis bezeichnen. Den Stil, in dem ich schreibe, könnte man „naiven Realismus“ nennen: einerseits präzise recherchiert, andererseits handeln meine Protagonistinnen manchmal etwas naiv-unbedacht-gutgläubig. Sogar meine Verbrecher sind zu „nett“, wurde schon kritisiert. Das mag stimmen. Aber nach der fesselnden Lektüre meiner Bücher kann man noch gut schlafen und hat keine Albträume, weil sogar die „Bösen“ sich bei mir an gewisse „Grundregeln“ halten. Niemand wird zu Tode gequält. Und genau solche Bücher sind schwer zu finden: spannend, aber nicht unnötig brutal, ja grausam. 

Wenn ich nach Ferienlektüre suche, werde ich im Erwachsenenregal der Bücherei nicht immer fündig – eher bei den Jugendthrillern. Eine Marktlücke? Da gehören meine Bücher rein, dachte ich – und schrieb mir die Stories so, wie sie mir gefallen.


Ich durfte ja dein Buch >>Aufgeflogen – Kommissar in Gefahr<< lesen und habe dabei bemerkt, dass es überraschend gut recherchiert wurde. Bist du denn da einfach zum LKA hin gegangen und hast gesagt, du willst ein Buch schreiben und man gab dir dort sofort Auskunft? Wie kamst du an die nötigen Informationen? 


Danke für das Kompliment! Ja, ich habe gründlich recherchiert. Vieles auch über das Internet. Andere Dinge persönlich. Nein, ich bin nicht einfach zum LKA gegangen und habe gefragt. Richtig ist: Ich habe bei einem Krimitag des Syndikats (eine Vereinigung deutscher Krimiautoren) den netten, sehr hilfsbereiten Pressesprecher des LKAs München kennen gelernt. Bei einer anderen Krimilesung im LKA traf ich ihn wieder. Er las mein erstes Buch „Lockvogel wider Willen“, das seiner Tochter gut gefiel. Seitdem halten wir Kontakt und ich darf ihm Löcher in den Bauch fragen.

Außerdem arbeitet ein weiterer Bekannter von mir beim LKA, ein anderer hat als Notarzt gearbeitet. Er hat mir viele Fragen zu medizinischen Details beantwortet.
Nicht zuletzt zählen zwei Schriftstellerinnen zu meinen Testlesern, die mir wertvolle Anregungen gaben. Ihnen allen bin ich sehr dankbar für ihre Hilfe!
All diese Informationen habe ich zusammengefügt, mit meiner Phantasie ergänzt… und daraus entstand mein zweites Buch „Aufgeflogen“, das mir offenbar gut gelungen ist. Zumindest lassen die tollen Rezensionen darauf schließen:


https://www.amazon.de/gp/product/B07JLFZDPN?pf_rd_p=d12b27d6-0a90-4a73-9da3-4e84e7c49e87&pf_rd_r=WHD36TTJ0YETX7ES4EM0



>>My Home is my Castle<< oder >>ein Rennbesen<<, was beschreibt dich am Ehesten? Schwierige Frage. Eher ersteres. Ich reise zwar gerne und unternehme auch viel, aber „Rennbesen“ klingt so hektisch. Ich brauche meine Ruhepausen. Dazu gehört auch das mittägliche „Pädagogenkoma“, ein Mittagsschlaf nach der Schule. Damit endet der Vormittag, der Familiennachmittag beginnt dann frisch erholt. 
Und mit etwas Glück bleibt Energie übrig, um abends noch zu schreiben. 
Ich bin gerne zu Hause bei meiner Familie, aber ich brauche auch Freiräume. Ist als Mutter nicht immer einfach. Zweimal pro Woche abends Sport ist mir wichtig und tut mir gut.
Später, wenn die Kinder aus dem Haus sind, möchte ich wieder mehr reisen…



Bist du ein gläubiger Mensch?
Ja, das bin ich. Ich bin Katholikin. Zwar gehe ich nicht jede Woche in die Kirche, aber der Glauben gibt mir Halt und Orientierung. 

Wenn ich auf einem Berggipfel stehe und in die Ferne blicke, empfinde ich Demut und Respekt vor der Größe und Großartigkeit dieser Welt, bewundere die Schöpfung. Wenn ich unsicher oder ängstlich bin, bete ich zu Gott. Das hilft mir. Für meine Kinder bin ich Erstkommunionhelferin, und das mit Stolz und Freude.
Ganz wichtig ist mir aber Toleranz. Wer weiß schon, wer „Recht hat“, welchen Gott es wirklich gibt? Ich finde, jede Religion, jeder Glauben hat seine Berechtigung, solange er das Gute im Menschen fördert. Dazu erziehe ich auch meine Kinder und – soweit möglich – meine Schüler.


Vielen Dank liebe Mona, wir sind am Ende unseres Interviews angekommen, möchtest du uns noch etwas mitteilen?
Ein toller Spruch ist der unten angefügte, der mir neulich bei Facebook „begegnete“:


"Es ist nicht wichtig, wie viel Zeit es braucht, bis dein Traum sich erfüllt. Viel wichtiger ist es, dass du einen Traum hast."


Es hat 20 Jahre gedauert, bis aus den Notizen in meiner Schublade mein erstes Buch wurde. Es war immer mein Traum, mal ein Buch zu veröffentlichen. Endlich habe ich mich getraut. Aber ich habe noch mehr Träume…

Du / Ihr sicher auch, oder? Ich möchte Dir / Euch Mut machen, daran zu glauben, dass sie sich erfüllen können, wenn man darauf hinarbeitet!


Ich freue mich sehr, wenn der ein oder andere auch auf meiner Seite http://www.mona-busch.de/ vorbei schaut oder besucht mich auf  Facebook https://www.facebook.com/MonaBuschAutorin/

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